Die Krankheit wie auch die Behandlung führen bei vielen Patientinnen und Patienten zu einer lang anhaltenden Erschöpfung. Die medizinische Bezeichnung dafür lautet „Fatigue”, ausgesprochen „Fatieg”.
Dafür gibt es viele Gründe: der Gewichtsverlust, die umfangreiche Operation und die Belastung durch die anderen Therapien, die eingeschränkte Lungenfunktion. Betroffene müssen die Krankheit auch psychisch buchstäblich verkraften.
Bei vielen Betroffenen bessert sich die Erschöpfung mit zunehmender Erholung. Sie kann aber auch lange anhalten. Das ist kein Anzeichen dafür, dass der Lungenkrebs wiederkommt. Die Fatigue kann auch Menschen betreffen, bei denen aus rein medizinischer Sicht alles gut aussieht.
Ausreichend Zeit zur Erholung ist wichtig für Erkrankte mit und nach Lungenkrebs. Trotzdem sollten sich Patientinnen und Patienten nicht nur „in Watte packen”. Sie brauchen ein gewisses Maß an Training, um nicht weiter an Muskelmasse und Kondition zu verlieren.
Im Alltag hilft vielen Menschen in der ersten Zeit eine ausgewogene Mischung aus Entspannung und kleinen, überschaubaren Tätigkeiten: Sich noch während der Behandlung selbständig waschen und anziehen und vielleicht das Bett machen, dann Atemgymnastik, das kann für Schwerkranke anfangs schon genug sein. Kehren die Kräfte langsam zurück, sind auch mehr Aktivitäten möglich. Welche Bewegung guttut und wann es wieder richtiger Sport sein darf, lernt man von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten.
Auch in der „Reha” werden Patientinnen und Patienten darin geschult, wie sie ihre Kräfte einteilen und sich gleichzeitig wieder mehr herausfordern können. Sie erfahren, welche Rolle ihr Körpergewicht und ihre Ernährung spielen und sie können sich beraten lassen, wenn sie von Sorgen und der Angst um die Zukunft buchstäblich gelähmt werden.