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Familiencoach Krebs
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Ungewollter Stuhlabgang

Manche Betroffene  haben zumindest anfangs Probleme mit der Kontrolle des Darms. Das kann auch passieren, wenn der Krebs und die Behandlung den Schließmuskel gar nicht betroffen haben. Relativ häufig leiden Patientinnen und Patienten anfangs unter Inkontinenz, das heißt, sie können den Abgang von Stuhl oder Darmgasen nur schlecht zurückhalten.

Dafür kann es mehrere Gründe geben. Nach einem großen Bauchschnitt haben viele Patientinnen und Patienten zunächst Angst, die Bauchmuskulatur wieder anzuspannen – das tut weh und ist auch anstrengend. Hinzu kommt: Da der Darm völlig entleert war und erst nach und nach wieder normale Nahrung möglich ist, reagieren viele Patientinnen und Patienten mit schmerzhaften Blähungen und eventuell mit Verstopfung. Diese Beschwerden bessern sich meist innerhalb einiger Wochen.

Größere Probleme haben allerdings Menschen mit Darmkrebs, bei denen zu Anfang Durchfälle auftreten:

  • Die Entfernung von Teilen des Dickdarms stört zwar nicht die eigentliche Verdauung, da diese im Dünndarm passiert. Im Dickdarm wird dem Nahrungsbrei aber Wasser entzogen. Nach der Operation kann es deshalb vorübergehend zu Durchfällen kommen – der Dickdarm ist nun kürzer als vorher. Das Organ braucht Zeit, um sich anzupassen.
  • Auch die adjuvante Behandlung vor oder nach der Operation kann die Verdauung beeinträchtigen: Reagiert die Darmschleimhaut gereizt auf die „Chemo” oder auf eine Bestrahlung, kann es ebenfalls zu Durchfällen und Schmerzen kommen. Diese Beschwerden lassen nach dem Ende der Behandlung aber meist nach.

Was hilft?

Probleme mit der Verdauung und der Kontinenz sollte man möglichst rasch mit dem zuständigen Ärzteteam und den Pflegekräften besprechen – so erfährt man frühzeitig, was sich dagegen tun lässt und wann man mit einer Besserung rechnen kann. Die Fachleute können darüber aufklären, mit welchen Lebensmitteln man die Verdauung günstig beeinflussen kann.

Zur körperlichen Erholung gehört auch Physiotherapie. Die richtigen Übungen unter Anleitung verbessern nicht nur die körperliche Fitness, ohne zu schaden, sie können auch bei Inkontinenz Linderung bringen. Ein Beispiel dafür ist ein besonderes Training des Beckenbodens und des Schließmuskels. Mit vorsichtiger Physiotherapie wird deshalb nach einer Operation meist schon im Krankenhaus begonnen. Auch in der Reha lernen Betroffene, was ihnen nach der Behandlung guttut

Ist die Kontinenz stärker beeinträchtigt, verordnen die Ärztinnen und ÄrzteInkontinenzhilfen. Für Patientinnen und Patienten, die Schwierigkeiten damit haben, sich selbst zu versorgen, ist eventuell auch die Verordnung von zeitweiliger häuslicher Pflege möglich. Bei der Klärung helfen neben dem betreuenden Ärzteteam auch die Krankenversicherungen weiter.

Was tun, wenn sich die Darmkontrolle nicht nach einigen Wochen wieder normalisiert? Auf keinen Fall sollte man Inkontinenz schamhaft verschweigen: Sie als Angehörige können die Patientin oder den Patienten ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Ansprechbar dafür sind die Ärztinnen und Ärzte in der Nachsorge. Sie können klären, was genau das Problem ist und was man dagegen tun kann. Auch die Selbsthilfegruppe ILCO hilft mit praktischen Tipps weiter.

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Externe Informationen und Angebote:

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