Auch manche Betroffene, bei denen der Krebs nicht den Schließmuskel betraf, haben zumindest anfangs Probleme mit der Kontrolle des Darms: Sie leiden unter Inkontinenz, das heißt, sie können den Abgang von Stuhl oder Darmgasen nur schlecht zurückhalten. Dafür kann es mehrere Gründe geben.
Nach einem großen Bauchschnitt haben viele Patientinnen und Patienten zunächst Angst, die Bauchmuskulatur wieder anzuspannen – das tut weh und ist auch anstrengend. Hinzu kommt: Da der Darm völlig entleert war und erst nach und nach wieder normale Nahrung möglich ist, reagieren viele Patientinnen und Patienten mit schmerzhaften Blähungen und eventuell mit Verstopfung. Das schwerwiegendere Problem zu Anfang ist allerdings Durchfall:
- Die Entfernung von Teilen des Dickdarms stört zwar nicht die eigentliche Verdauung, da diese im Dünndarm passiert. Im Dickdarm wird dem Nahrungsbrei aber Wasser entzogen. Nach der Operation kann es deshalb vorübergehend zu Durchfällen kommen. Das Organ braucht Zeit, um sich anzupassen.
- Auch die adjuvante Behandlung vor oder nach der Operation kann die Verdauung beeinträchtigen: Reagiert die Darmschleimhaut gereizt auf die „Chemo” oder auf eine Bestrahlung, kann es ebenfalls zu Durchfällen und Schmerzen kommen. Diese Beschwerden lassen nach dem Ende der Behandlung aber meist nach.