Für viele Familienmitgliedern reicht es aus, sich über die Möglichkeiten der Früherkennung in ihrer Situation zu informieren. Bei regelmäßigen Darmspiegelungen lassen sich Schleimhautveränderungen früh erkennen und entfernen. So kommt es gar nicht erst zu Darmkrebs.
Ob ein Gentest auf eine der bekannten Erbanlagen für Sie sinnvoll ist, können Sie mit dem Ärzteteam besprechen, das die Patientin oder den Patienten behandelt. Auch Ihre eigene Hausarztpraxis oder Fachpraxen für Magen-Darm-Erkrankungen (Gastroenterologie) bieten eine Beratung.
Ein Test auf ein erbliches Krankheitsrisiko ist auf jeden Fall freiwillig und niemand ist dazu verpflichtet – denn das Recht auf Nichtwissen ist gesetzlich garantiert. Bevor ein Gentest durchgeführt wird, sind zudem ausführliche Beratungen über die Konsequenzen vorgeschrieben. Denn nicht jeder Mensch kann gut damit umgehen, mit einem höheren Krebsrisiko zu leben.
Für den Test wird Blut entnommen und auf Darmkrebs-Gene untersucht. Wurden bereits Darmpolypen entfernt, können auch diese geprüft werden. Die Testergebnisse sind vertraulich. Man muss sie weder den Versicherungen noch Vorgesetzten bei der Arbeit mitteilen.
Wird bei Ihnen als Angehörigen ein verändertes Darmkrebs-Gen nachgewiesen? Dann informieren die Ärztinnen und Ärzte Sie über die Möglichkeiten der Früherkennung und – nur bei extrem hohem Risiko – eventuelle vorbeugende Operationen. Haben Sie keine der verdächtigen Erbanlagen, heißt das allerdings nicht, dass Sie vor Darmkrebs völlig geschützt sind: Man trägt dann das ganz normale Risiko und kann im späteren Leben trotzdem erkranken. Deshalb empfehlen Fachleute, sich über die Früherkennung zu informieren.