Die Behandlungsaussichten auch bei fortgeschrittenem Lungenkrebs haben sich deutlich verbessert. Es gibt eine ganze Reihe von modernen Medikamenten, die sich gegen besondere Eigenschaften der Lungenkrebszellen richten. Doch gerade, weil diese Medikamente so genau auf die jeweilige Krankheit ausgerichtet sind, wirken sie nicht bei allen Patientinnen und Patienten. Und auch dann, wenn sie gut wirken, lässt sich keine Heilung erzielen, sondern nur das weitere Tumorwachstum stoppen.
Im günstigsten Fall leben Betroffene dann mit dem Lungenkrebs wie mit anderen chronischen Erkrankungen.
Die Erkrankung kann im ungünstigen Fall aber auch rasch fortschreiten. Auch wenn das Ärzteteam die Behandlung immer wieder anpasst, lässt sich bei vielen Betroffenen die Krankheit nur zeitweilig bremsen – einige Wochen, manchmal auch einige Monate, selten länger. Betroffene in dieser Situation müssen damit rechnen, dass ihre Lebenszeit begrenzt ist. Für Patientinnen und Patienten mit fortschreitendem Lungenkrebs und ihre Angehörigen bedeutet das aber auch: Sie müssen bei jeder neuen Therapie prüfen: Tut sie wirklich gut oder überwiegen die Nebenwirkungen den Nutzen? Wie viel Zeit kann sie uns verschaffen und um welchen Preis? Wichtig ist auch die Behandlung von belastenden Symptomen und Nebenwirkungen, um die Lebensqualität so gut wie möglich[Hil3] zu bewahren.
Bevor Betroffenen bei rasch wachsendem Krebs buchstäblich die Zeit davonläuft, ist ein gutes Netzwerk wichtig – aus behandelnden Ärztinnen und Ärzten, spezialisierten Pflegeteams sowie Fachleuten für eine psychoonkologische und sozialrechtliche Beratung.
Auch eine Selbsthilfegruppe kann Betroffenen und Angehörigen helfen. Dort erfährt man, wie andere Patientinnen und Patienten, ihre Partnerinnen und Partner und ihre Familien mit der Situation umgehen.