Eigentlich kommt bei einem lokal begrenzten Prostatakarzinom eine alleinige Antihormontherapie gar nicht infrage – denn so lässt sich die Krankheit nicht heilen, nur eine Zeitlang aufhalten.
Trotzdem kann es Männer mit einem früh erkannten Krebs geben, für die diese Behandlung anstelle einer Operation oder einer Bestrahlung eine gute Wahl ist: Das sind vor allem Patienten, die eine Behandlung benötigen, aber aus gesundheitlichen Gründen nicht operiert oder bestrahlt werden können, oder die zum Beispiel aufgrund ihres hohen Alters keine zeitweilig sehr belastenden Eingriffe oder tägliche Strahlentherapie-Termine möchten. Bei ihnen wird die Antihormontherapie eingesetzt, solange sie wirkt.
Außerdem kann eine Antihormontherapie eine ergänzende Behandlung sein, wenn trotz einer eigentlich heilenden Bestrahlung ein hohes Rückfallrisiko besteht. In diesem Fall wird die Antihormontherapie zusätzlich zu einer Bestrahlung adjuvant (ergänzend) eingesetzt. Diese Behandlung dauert meist mehrere Monate. Nur, wenn das Rückfallrisiko doch höher ist als zunächst gedacht, kann die Therapie auch über zwei bis drei Jahre gehen. Dann ist der maximal mögliche Schutzeffekt erreicht und man kann die Medikamente wieder absetzen.