Für den PSA-Test muss man sich eine Blutprobe abnehmen lassen. Das Ergebnis hat man meist wenige Tage später. Gemessen wird der Spiegel des "Prostata-spezifischen Antigens", kurz PSA, im Blut. Die Konzentration von PSA wird in Nanogramm pro Milliliter Blut angegeben, abgekürzt ng/ml.
Zur Abklärung von Beschwerden ist diese Untersuchung sehr wichtig. Der PSA-Test ist aber kein Teil der Krebsfrüherkennung. Warum?
Ob regelmäßige PSA-Tests Männern nützen, dazu ist sehr viel geforscht worden. Das Ergebnis: Unter dem Strich ist der Schaden eines PSA-Tests als Früherkennungsuntersuchung vermutlich größer als der Nutzen, zumindest für Männer , die keine erblichen Risikofaktoren haben. Hier die wichtigsten Gründe:
- Die Messung dieses „Prostata-spezifischen Antigens“, kurz PSA, ist kein reiner Krebstest. Man weiß zwar, dass der PSA-Wert im Blut bei Patienten mit Prostatakrebs so gut wie immer ansteigt. Es gibt aber auch andere Ursachen für einen zu hohen PSA-Spiegel, etwa Infektionen oder das vorherige Abtasten der Prostata. Deshalb ist die Rate an „Fehlalarmen“ hoch. Denn ob es Krebs ist oder ein hoher PSA-Spiegel eine andere Ursache hat, kann man letztendlich nur durch die Entnahme einer Gewebeprobe klären.
- Außerdem kann es zu sogenannten Überdiagnosen kommen: Männer erfahren von kleinen Karzinomen, werden behandelt, müssen Nebenwirkungen in Kauf nehmen, etwa den Verlust der Erektionsfähigkeit oder die Fähigkeit, den Urin halten zu können – und das, obwohl die kleinen Tumoren ihnen vermutlich nie Probleme bereitet hätten. Hinzu kommt die psychische Belastung durch die Diagnose Krebs, von der sie ohne den Test vielleicht nie etwas erfahren hätten.
- Ein entscheidender Punkt für die Planung von Früherkennungsangeboten ist auch: Trotz vieler Forschung bleibt unklar, ob regelmäßige PSA-Tests die durchschnittliche Lebenserwartung bei Männern verlängern - oder nur den Zeitpunkt vorverlegen, zu dem sie eine Krebsdiagnose erhalten, ohne dass dies am Krankheitsverlauf etwas ändert. Eine Ausnahme können Männer sein, bei denen Prostatakrebs in der Familie liegt.