Bisher gibt es keine wirklich belastbaren Hinweise darauf, dass ein hohes Lungenkrebsrisiko vererbt werden kann. Die Veränderungen im Erbmaterial von Lungenkrebszellen, die heute nachgewiesen werden können, sind überwiegend "spontan" entstanden, irgendwann im Lauf des Lebens der Patientinnen und Patienten. Das erkennt man daran, dass die veränderten Gene nur im Karzinomgewebe zu finden sind, nicht aber im gesunden Gewebe und auch nicht in den Ei- oder Samenzellen der Erkrankten.
Ganz ausgeschlossen ist eine familiäre Belastung jedoch nicht: Es gibt Daten aus großen Studien, die bei Verwandten von Patientinnen und Patienten ein leicht erhöhtes Risiko zeigen. Die Risikosteigerung gilt vor allem für Angehörige von Betroffenen, die auffallend jung erkrankten. Ob der Zusammenhang tatsächlich durch Vererbung oder eher durch gemeinsame Lebensstilfaktoren zustande kommt, ist zurzeit noch unklar.