Selbst langjährige Partnerschaften können durch Darmkrebs belastet werden: Die Krankheit betrifft den Intimbereich und zeitweilig können Betroffene durch die Krankheit und durch die Folgen der Behandlung die gewohnte Sexualität nicht ausleben. Mit zunehmender Erholung lassen die meisten Probleme aber nach. Auch ein Stoma ist kein Grund, auf körperliche Nähe und Liebe zu verzichten.
Männer mit einem Rektumkarzinom tragen ein gewisses Risiko, dass nach einer umfangreichen Operation und Bestrahlung auch auf Dauer Nerven geschädigt bleiben, die für eine Erektion notwendig sind. Kann man etwas gegen diese Impotenz tun? Ja, das kann man, wenn auch ohne Erfolgsgarantie. Welche Möglichkeiten infrage kommen – Tabletten oder auch Hilfsmittel – hängt von der konkreten Ursache der Impotenz ab.
Wichtig für Sie als Paar: Sie müssen nicht heimlich in den Sexshop gehen oder im Internet auf eigene Faust nach Abhilfe suchen. Sprechen Sie die behandelnden Ärztinnen und Ärzte an – Probleme mit der Sexualität nach Darmkrebs sind kein Tabuthema.
Für jüngere Betroffene mit Darmkrebs ist oft die größte Sorge, überhaupt eine Partnerin oder einen Partner zu finden. Sie wissen, dass die Krankheit vielen Menschen Angst macht und vielleicht auch Vorurteile und Ekel da sind. Hier helfen nur Offenheit und Vertrauen als Grundlage einer zukünftigen Beziehung.
Hinzu kommt die Frage, ob langfristig eigene Kinder ein Thema sein dürfen. Ist die Krankheit voraussichtlich geheilt, hat der Darmkrebs bei vielen Betroffenen keine großen Auswirkungen auf die Möglichkeit, ein eigenes Kind zu bekommen. War eine Chemotherapie notwendig, sind bei Frauen vorzeitige Wechseljahre nicht ganz ausgeschlossen. Sie müssen auch damit rechnen, dass sie aufgrund der Operation als Risikoschwangere gelten, insbesondere dann, wenn sie mit einem Stoma leben. Bei guter Betreuung steht einer Schwangerschaft jedoch selten etwas entgegen.