Je nachdem, wie hoch das Rückfallrisiko ist, schützt eine ergänzende, adjuvante Chemotherapie nach der Operation vor erneutem Darmkrebs und vor Metastasen. Die Ärztinnen und Ärzte orientieren sich dabei am Befund nach der Operation. Außerdem beziehen sie biologische Marker mit ein, die im Tumorgewebe bestimmt wurden. Als Medikamente setzen sie eine einzelne Substanz oder auch eine Kombination aus mehreren Chemotherapie-Substanzen ein. Weitere Medikamente mit anderem Wirkmechanismus werden in Studien geprüft.
Die „Chemo” sollte bald nach der Operation beginnen, möglichst innerhalb von acht Wochen.
Zur Chemotherapie müssen Betroffene nicht stationär ins Krankenhaus. Sie können von zu Hause zur Behandlung in die Tagesklinik des gleichen Darmkrebszentrums kommen, in dem sie operiert wurden, im Ausnahmefall auch in spezialisierte Arztpraxen. Nach mehreren Tagen mit „Chemo” kommen immer einige wenige Tage Pause. Die Behandlung dauert insgesamt je nach Situation drei bis sechs Monate.
Gibt es eine Altersgrenze für die Chemotherapie? Wenn Menschen auch mit Mitte 70 noch rüstig sind, spricht nichts gegen eine „Chemo” zum Schutz vor einem Rückfall. Wegen der notwendigen Dauer der Behandlung und der Nebenwirkungen bleibt dies aber eine individuelle Entscheidung.
