Fachleute gehen davon aus, dass es mehrere vererbbare Gene gibt, die das Darmkrebsrisiko steigern. Aus der Untersuchung vieler Familienstammbäume weiß man: Betroffene Mütter oder Väter geben sie rein statistisch etwa an die Hälfte ihrer Kinder weiter. Wie sehr sich diese Anlagen dann tatsächlich auswirken, hängt aber auch von der Art der jeweils veränderten Gene ab – selbst wer eines dieser Darmkrebs-Gene geerbt hat, erkrankt nicht zwangsläufig.
- Es gibt vermutlich Erbanlagen, die das Risiko nur leicht erhöhen. Sie sind noch nicht alle bekannt. Ihr Einfluss lässt sich statistisch nur schwer von dem eines ungesunden Lebensstils trennen.
- Bei einigen anderen Erbanlagen ist das Risiko höher. Trotzdem muss nicht jeder mit diesen Risikogenen damit rechnen, Darmkrebs zu bekommen. Wenn Betroffene erkranken, sind sie meist im mittleren Alter. Die wichtigsten Beispiele sind das „hereditäre nichtpolypöse kolorektale Karzinom” (nach der englischen Bezeichnung als HNPCC abgekürzt), und das „Lynch-Syndrom”.
- Bei manchen sehr seltenen Erbanlagen erkranken fast alle Trägerinnen und Träger der entsprechenden Risikogene. Das wichtigste Beispiel: Bei der „familiären adenomatösen Polyposis” (FAP) entwickeln schon junge Erwachsene Hunderte von Polypen auf der Darmschleimhaut. Ohne Behandlung entsteht daraus fast immer Krebs.