Bei manchen Frauen kommen auch Medikamente in Frage, die gezielt in den Wachstumsstoffwechsel der Krebszellen eingreifen. Man blockiert mit als Arzneimittel hergestellten Antikörpern ein bestimmtes Merkmal, das im Tumorgewebe für besonders aggressives Wachstum verantwortlich ist: Diese Antikörper besetzen den sogenannten HER2-neu-Rezeptor, die Bindungsstelle für den HER2-Wachstumsfaktor.
Diese Form der adjuvanten Behandlung wirkt nur bei Brustkrebspatientinnen, bei denen diese Bindungsstellen sehr häufig auf den Tumorzellen vorkommen (Rezeptornachweis ist „+++“ bzw. dreifach positiv). Frauen, bei denen keine oder kaum Rezeptoren für den HER2-Wachstumsfaktor vorhanden sind, haben keinen Vorteil von dieser Behandlung.
Die Antikörper gibt es unter verschiedenen Markennamen. Sie werden über ein Jahr lang als Infusion oder als Spritze unter die Haut gegeben. Zwischen zwei Behandlungen liegen ein bis drei Wochen. Fast immer wird diese Behandlung in den ersten Monaten mit einer Chemotherapie kombiniert. Eher selten, aber durchaus möglich: Auch die Antikörper-Behandlung zusammen mit der Chemotherapie kann neoadjuvant, also vor der Operation, geplant werden.