Diese Behandlung erhalten Frauen, bei denen das Tumorgewebe abhängig von weiblichen Hormonen wächst. Die Östrogen-Rezeptoren müssen „positiv“ sein (abgekürzt ER+).
Die antihormonelle Therapie ist nicht nur für jüngere, sondern auch für ältere Patientinnen wichtig: Denn nach den Wechseljahren produzieren zwar die Eierstöcke einer Frau keine Östrogene und kein Progesteron mehr. Der Körper bildet aber im Fettgewebe weiterhin Hormone. Wird deren Einfluss verhindert, sinkt das Rückfallrisiko.
Zur antihormonellen Therapie gibt es mehrere Arzneistoffe:
- Tamoxifen konkurriert mit dem körpereigenen Östrogen und verdrängt es. Tabletten mit diesem Wirkstoff gibt es unter vielen verschiedenen Markennamen. Sie sind vor allem für Frauen vor und in den Wechseljahren geeignet.
- Ein Medikament, das ihre Eierstöcke vorübergehend stilllegt, ist vor allem für Frauen vor den Wechseljahren geeignet, die Tamoxifen gar nicht vertragen.
- Aromatasehemmer greifen in die Bildung der Geschlechtshormone ein und sorgen so für besonders niedrige Hormonspiegel im Körper. Tabletten mit diesen Wirkstoffen kommen vor allem nach den Wechseljahren infrage. Sie können aber auch bei jungen Frauen mit hohem Rückfallrisiko sinnvoll sein, insbesondere nach einer Chemotherapie und vor den Wechseljahren meist kombiniert mit Medikamenten zur Stilllegung der Eierstöcke.
Die Einnahme der antihormonellen Medikamente kann man direkt nach der Operation beginnen. Eine gleichzeitige Strahlentherapie ist kein Problem. Ist auch eine Chemotherapie geplant, sollte man diese aber zunächst beenden.
Heute weiß man, dass antihormonelle Medikamente am besten schützen, wenn man sie über fünf bis zehn Jahre einnimmt. Wie hoch der Nutzen tatsächlich ist, hängt aber auch davon ab, wie hoch das ganz persönliche Rückfallrisiko ist. Das können Ärztinnen und Ärzte anhand von Statistiken in etwa abschätzen.