Eine pauschale Auskunft auf diese Frage ist nicht möglich. Dafür sind die verschiedenen Formen von Blut- und Lymphdrüsenkrebs viel zu unterschiedlich. Was man anhand der Statistiken jedoch ablesen kann: Bei fast allen Formen von Leukämien und Lymphomen haben sich die Aussichten in den letzten Jahren merklich verbessert.
Leukämien: Es gibt akute Verlaufsformen bei Leukämien, die sehr gefährlich sind und innerhalb kurzer Zeit unbedingt behandelt werden müssen. Gelingt es aber, die Krankheit unter Kontrolle zu bringen, haben erwachsene Patientinnen und Patienten trotz dieser aggressiven Verlaufsform sehr gute Heilungschancen. Noch besser sind die Aussichten für Kinder und Jugendliche.
Chronische Verlaufsformen können unter Umständen zunächst nur beobachtet werden. Heute gibt es allerdings gut verträgliche Therapiemöglichkeiten, die meist früh angewendet werden. Sie halten bei vielen Betroffenen die Krankheit lange und erfolgreich in Schach. Therapien, mit denen sich eine vollständige Heilung erreichen lässt, gibt es ebenfalls, sie sind allerdings sehr belastend und nicht ohne Risiko.
Lymphome und Multiples Myelom: Bei den verschiedenen Lymphomen hängen die Heilungsaussichten ebenfalls vom konkreten Krankheitstyp ab. Hier zwei Beispiele: Die meisten Erkrankten mit Morbus Hodgkin haben eine gute Prognose und große Chancen auf eine dauerhafte Heilung. Bei Patientinnen und Patienten mit einem Myelom ist die Rate vollständiger Heilungen dagegen deutlich geringer. Aber viele Betroffene können damit rechnen, dass ihre Erkrankung zumindest längere Zeit aufgehalten werden kann.
Heilungsraten steigen an
Neue Erkenntnisse über die biologischen Vorgänge in den Krebszellen haben in den letzten Jahren die Behandlungsmöglichkeiten sehr erweitert. Deshalb steigen die Heilungsraten bei fast allen Formen von Blut- und Lymphdrüsenkrebs an.
Auch die Zahl von Menschen nimmt zu, die trotz der Erkrankung dank neuer Therapien mit einer über lange Zeit stabilen Situation rechnen können. Insbesondere bei Leukämien nennt man dies "Remission": eine Phase, in der die Krankheit nicht aktiv ist und keine oder kaum Beschwerden macht.