Viele Patientinnen und Patienten erhalten im Verlauf ihrer Erkrankung eine oder mehrere Chemotherapien. Die Arzneimittel dazu sind Zellgifte, sogenannte Zytostatika: Sie wirken besonders auf Zellen, die sich ungewöhnlich rasch teilen und bei denen womöglich körpereigene Reparaturmechanismen gestört sind. Das trifft auf fast alle Krebszellen zu.
Viele zytostatischen Medikamente müssen als Infusion in eine Vene gegeben werden. Nur bei einigen Krebsarten kommen auch Mittel zum Einnehmen infrage. Die meisten Betroffenen benötigen eine Kombination mehrerer Zytostatika und eventuell weiterer Mittel gegen Krebs. Hinzu kommen Arzneimittel gegen Nebenwirkungen, insbesondere gegen Übelkeit durch die Chemotherapie.
Die Behandlung kann je nach Situation ambulant oder stationär stattfinden. Wie oft man eine Infusion erhält und wie lange die Behandlung insgesamt dauert, hängt von der konkreten Erkrankung ab. Ein typischer Behandlungsplan sieht mehrere Tage mit Infusionen vor, die jeweils über mehrere Stunden "laufen" müssen. Danach sind mehrere Tage Pause möglich, danach wird dieser "Zyklus" wiederholt. Muss die Behandlung besonders hoch dosiert werden, kann das Schema auch anders aussehen.
Die meisten Chemotherapien führen zu typischen und auch belastenden Nebenwirkungen. Gut unterdrücken lässt sich heute die Übelkeit durch die Zytostatika. Da die Blutbildung unterdrückt werden muss, um die kranken Immunzellen zu zerstören, leidet fast immer das Immunsystem, und auch die Bildung der roten Blutzellen und der Blutplättchen wird beeinträchtigt. Bei vielen Patientinnen und Patienten fallen die Haare aus. Die Schleimhäute im Mund, im gesamten Verdauungstrakt, aber auch in der Blase und im Genitalbereich können geschädigt sein und entzünden sich dann leicht.
Gegen viele dieser Nebenwirkungen lässt sich aber etwas tun. Ist die Chemotherapie erfolgreich beendet, erholt sich der Körper wieder: Der Appetit kommt zurück, die Schleimhäute heilen ab, die Haare wachsen wieder nach und das Knochenmark bildet neue Blutzellen.