Schwere und langanhaltende Nebenwirkungen sind heute selten geworden. Angehörige sollten Patientinnen und Patienten ermutigen, sich rasch an ihre Strahlentherapeutin oder ihren Strahlentherapeuten zu wenden, wenn es Probleme gibt. Das gilt auch dann, wenn die Behandlung schon einige Zeit zurückliegt.
Bei der perkutanen Bestrahlung von außen sind Hautreaktionen möglich, die etwa wie ein Sonnenbrand aussehen. Ist die Reaktion stärker, schuppt sich die Haut nach der zweiten oder dritten Bestrahlung. Schlimmstenfalls kann sie sich entzünden und nässen - dies ist aber vergleichsweise selten und hängt auch vom Körperbereich ab, der bestrahlt wird. Vor der Bestrahlung erhalten Betroffene deshalb Tipps für die vorsichtige Körperpflege, um die Haut nicht weiter zu reizen.
Die Haut im bestrahlten Bereich vergisst allerdings nicht: Sie kann nach dem Ende der Bestrahlung für längere Zeit etwas stärker pigmentiert bleiben, auch kleine Äderchen können sich sichtbar unter der Haut bilden. Auf Dauer sollten Betroffene vorsichtig mit Sonne sein und nicht auf Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor verzichten. Womöglich hautreizende oder aufweichende Körperpflegeprodukte sind tabu.
Ebenfalls empfindlich reagieren Schleimhäute im gesamten Verdauungstrakt von Mund bis After sowie die Schleimhäute in Blase und im Genitalbereich - aber nur, wenn sie tatsächlich im Strahlengang liegen. Die Schleimhäute können wund werden, auch Durchfälle oder Symptome wie bei einer Blasenentzündung sind möglich.
Wenn irgend möglich, vermeiden die Ärztinnen und Ärzte die Bestrahlung sehr empfindlicher innerer Organe: Insbesondere an Lunge, Herz oder Leber sowie in der Blase können sonst mit der Zeit Gewebeverhärtungen auftreten, welche die Funktion beeinträchtigen.
Bei der nuklearmedizinischen Behandlung haben viele Menschen kaum Nebenwirkungen. Möglich sind leichte Übelkeit, Müdigkeit und gelegentlich eine vorübergehende Schwächung des Immunsystems. Entzündungen oder Schmerzen rund um den Tumor sind vor allem dann möglich, wenn sich der Krebs wegen der Behandlung sehr rasch zurückbildet.