Essen, um bei Kräften zu bleiben – wenn das bei Krebspatientinnen und Krebspatienten nicht klappt, machen sich viele Angehörige große Sorgen.
Wichtig ist, sich die Ursachen der Appetitlosigkeit genau anzuschauen. Fehlender Hunger, Abneigung gegen Essen und Empfindlichkeit gegenüber Kochgerüchen müssen nicht zwangsläufig durch die Krebserkrankung oder die Behandlung ausgelöst werden. Auch die Psyche spielt mit: Wer sehr angespannt ist, hat oft keinen Appetit. Hinzu kommt der veränderte Tagesablauf während der Behandlung, der auch die Essensgewohnheiten durcheinanderbringen kann.
Handeln sollte man, wenn absehbar ist, dass die Probleme längere Zeit anhalten, wenn Betroffene an Gewicht verlieren oder wenn zur Appetitlosigkeit noch Übelkeit und Erbrechen hinzukommen.
Ansprechpersonen sind die behandelnden Ärztinnen und Ärzte: Sie können einschätzen, wie schwerwiegend die Probleme sind und was sich dagegen tun lässt.
Bei anhaltender Übelkeit können sie geeignete Medikamente verschreiben.
In einem sogenannten Ernährungs-Assessment prüfen sie, wie die Ernährung aktuell aussieht und ob eine Gewichtsabnahme vorliegt, die womöglich auch auf Mangelerscheinungen hindeutet.
Wichtig ist die Beurteilung, ob vor allem Körperfett verloren gegangen ist oder ob die Muskulatur leidet, weil der Körper Eiweiß abbaut. Manche Patientinnen und Patienten lagern durch die Behandlung oder die Krankheit viel Wasser ein: Das kann beim Gang auf die Waage verschleiern, dass sie in Wirklichkeit abgenommen haben.
An den großen Krebszentren gibt es eine professionelle Ernährungsberatung, auch in den Reha-Kliniken gehört eine Ernährungsberatung dazu.