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Familiencoach Krebs
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Immuntherapie

Auf Immuntherapien haben Krebsforscherinnen und Krebsforscher, Medizinerinnen und Mediziner sowie Betroffene schon lange große Hoffnungen gesetzt. Erst seit kurzem gibt es aber wirkliche Erfolge.

Warum ist die Entwicklung von Immuntherapien so schwierig? Schon länger weiß man, dass eine allgemeine Immunstärkung gegen Krebs nicht hilft. Weder pflanzliche Extrakte oder Vitamine noch angeblich stärkende Immunmittel tierischer Herkunft haben eine Wirkung gezeigt.

Der Grund dafür: Krebszellen sind trotz aller Veränderungen immer noch körpereigene Zellen. Bei Krebszellen sind zudem tarnende Mechanismen aktiv, die sie zusätzlich schützen – indem sie verhindern, dass das Immunsystem sie als verändert, geschädigt oder alt erkennt.

Das Problem aller Ansätze der Immuntherapie: Man muss diese Tarnung überwinden. Gleichzeitig muss man aber auch verhindern, dass die Immunreaktion zu stark wird. Dann würde sich das Immunsystem gegen gesundes Gewebe mit ähnlichen Eigenschaften richten wie das Krebsgewebe. Solche Autoimmunreaktionen sind bei allen bisher erfolgreichen Immuntherapien möglich, als mehr oder weniger schwere Nebenwirkung.

Welche Möglichkeiten gibt es heute?

Mit sogenannten Tumorimpfungen versuchen Krebsmedizinerinnen und Krebsmediziner schon länger, die körpereigene Abwehr zu aktivieren. Diese Verfahren sind überwiegend experimentell. Insgesamt sind sie nicht so gut wirksam, dass sie andere bewährte Krebstherapien ersetzen könnten.

Ein großer Erfolg sind jedoch neue Medikamente, die gezielt die „Bremsen“ lockern, mit denen Krebszellen sich vor der Immunabwehr schützen: Diese „Immun -Checkpoint-Hemmer“ gibt es bereits als zugelassene Arzneimittel, allerdings nur für einige Krebsarten. Sie werden als Infusion verabreicht. Erfolgreich, wenn auch sehr aufwändig, ist die CAR-T-Zell-Therapie: Damit sind durch ein besonderes Verfahren vermehrte und gentechnisch veränderte Immunzellen gemeint. Sie gibt es bislang nur für Betroffene mit bestimmten Krebsarten in fortgeschrittenen Krankheitsstadien. Die CAR-T-Zell-Behandlung ist nur an spezialisierten Zentren verfügbar.

Für wen gibt es Immuntherapien?

Diese Medikamente helfen vor allem Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Krebs. Eine Heilung ist nach bisherigem Wissen nicht möglich. Krebsmedizinerinnen und Krebsmediziner hoffen jedoch, dass vor allem die Immun-Checkpoint-Hemmer Betroffenen zumindest ein deutlich längeres Leben ermöglichen können.

Zielgerichtete Krebsmedikamente und neue Immuntherapien sind keine Allheilmittel, die bei jeder oder jedem Betroffenen und in jeder Situation helfen. Gerade, weil sie so spezifisch wirken, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit sie überhaupt gegen das Tumorwachstum wirken können und nicht nur zu unnötigen Nebenwirkungen führen.

Bisher lassen sich Operationen, Chemotherapien oder Bestrahlungen auch nicht ohne Weiteres durch die neuen Medikamente ersetzen. Ob zielgerichtete Medikamente, Immuntherapien oder andere neue Verfahren für Ihre Angehörige oder Ihren Angehörigen infrage kommen, können die behandelnden Ärztinnen und Ärzte beantworten.

Vielen Dank für Ihre Antwort. Wir werden die Inhalte entsprechend Ihren Angaben anpassen.

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