Nicht wenige Menschen mit Krebs und auch ihre Angehörigen haben schon vor der Erkrankung eigene Erfahrungen mit komplementären und alternativen Heilweisen gesammelt: homöopathische Tropfen gegen Bauchschmerzen bei den Kindern, pflanzliche Mittel gegen Stress und als Hilfe beim Einschlafen, oder Akupunktur gegen Migräne.
Für sie liegt es nahe, auch bei Krebs solche vermeintlich sanften oder natürlichen Methoden anzuwenden. Sie wollen die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen oder das Immunsystem stärken und selbst etwas gegen Nebenwirkungen tun .
Auch der Wunsch, alles versucht zu haben, kann bei einer schweren Krebserkrankung ein Grund sein, alternative Therapien zu nutzen. Bei Angehörigen und Freunden steht dahinter nicht selten die Angst, dass die Krankheit sich nicht aufhalten lässt. Sie möchten alles tun, um zu helfen, auch wenn die Chancen vielleicht nur klein sind.
Andere Betroffene und Angehörige lehnen komplementäre und alternative Medizin eigentlich ab. Sie vertrauen der Schulmedizin und gehen nicht davon aus, dass man bei Krebs noch etwas Zusätzliches oder Alternatives braucht. Doch dann sind sie verunsichert, weil Freunde, Nachbarn und Bekannte sie mit guten Ratschlägen regelrecht überschütten. Sie bekommen Angst, womöglich doch etwas zu versäumen, was gegen den Krebs helfen könnte.
Was ist wirklich dran an den komplementären und alternativen Verfahren?