Untersuchungen, bei denen man alle Krebsarten früh erkennen kann, sind bisher leider ein Wunschtraum. Es gibt Krebs, der sich sehr schnell entwickelt. Andere Tumoren machen lange keine Symptome, sie sind nicht zu tasten und werden auch im Ultraschall oder im Röntgenbild erst sichtbar, wenn sie schon relativ groß sind. Daher würde es auch nichts nützen, wenn man sich einmal im Jahr oder sogar öfter von Kopf bis Fuß untersuchen lässt.
Trotzdem stößt man im Internet und auch in manchen Arztpraxen auf Werbung für regelmäßige Computertomographien, , Bluttests und weitere Maßnahmen zur „Krebsfrühdiagnostik“ – die man natürlich selbst bezahlen soll.
Angeboten werden diese Untersuchungen meist als „Individuelle Gesundheitsleistungen“, abgekürzt „IGeL“, das heißt von vornherein: Man unterschreibt, dass man die Kosten selbst übernimmt. Für alle gilt: Ihr Nutzen ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Oder die Untersuchungen sind nicht zuverlässig genug, um als offizielle Früherkennungsuntersuchung anerkannt zu werden.
Wenn Ihnen ein solches Angebot gemacht wird: Lassen Sie sich beraten, bevor Sie den Auftrag unterzeichnen oder eine Rechnung akzeptieren. Fundierte Informationen erhalten Sie zum Beispiel beim IGeL-Monitor, der vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen finanziert wird: Auf der Webseite finden Sie eine Datenbank mit Untersuchungen und anderen Dienstleistungen, mit Erläuterungen zu Nutzen, Risiken und offenen Fragen.
Was Ihnen aber guttun kann: Alle Erwachsenen ab 18 Jahre haben Anspruch auf eine Gesundheitsuntersuchung, den „Checkup“. Dabei kontrollieren Ärztin oder Arzt Ihren allgemeinen Gesundheitszustand, messen Ihren Blutdruck und prüfen, ob Sie ein besonderes Risiko für Krebs oder auch Herz-Kreislauf-Krankheiten haben. Sie können sich zudem ganz persönlich beraten lassen, was Ihrer Gesundheit guttut.
Wenn Sie 35 Jahre und älter sind, können Sie den Checkup alle drei Jahre wiederholen. Außerdem kommen dann noch Untersuchungen des Urins sowie die Messung der Cholesterin- und Blutzuckerwerte hinzu.