Wenn es darum geht, sich etwas Gutes zu tun, plagt viele Angehörige ein schlechtes Gewissen. Für sie fühlt es sich illoyal, egoistisch oder rücksichtslos an: „Wie kann ich es mir gutgehen lassen, wenn es dem anderen schlecht geht?“ Das ist sehr verständlich und diese Gefühle sind nicht immer zu vermeiden.
Das schlechte Gewissen zeigt, dass man Verantwortung übernimmt, mitfühlt und einem die oder der Betroffene wichtig ist. Hinter jedem schlechten Gewissen stehen Moralvorstellungen, zum Beispiel, füreinander da zu sein und nicht egoistisch zu handeln. Sozial zu handeln und ein Gewissen zu haben, ist wichtig, denn Krebspatientinnen und Krebspatienten brauchen Menschen, die für sie da sind.
Aber: Das schlechte Gewissen sollte nicht dazu führen, dass man nicht mehr für sich selbst sorgt. Denn damit ist niemandem geholfen. Im Gegenteil: Wenn man häufig für die andere Person verzichtet, kann es passieren, dass man ihr gegenüber Groll entwickelt. Außerdem drückt es auf die Stimmung aller Beteiligten, wenn es eigentlich Gelegenheiten für schöne Erlebnisse gibt, man diese aber nicht wahrnimmt. Zum Beispiel zu einem Kinobesuch eingeladen wird, sich aber aus schlechtem Gewissen dagegen entscheidet.
So geht es auch Hanna: