Viele Menschen erhalten die Nachricht wie aus dem Nichts. Bei anderen deuten verschiedene Symptome oder eine längere Krankheitsgeschichte auf eine mögliche Krebserkrankung hin. Aber ganz egal wie es zur Diagnose kam: Für fast alle Patientinnen und Patienten ist die Diagnose ein seelischer Schock. Viele sind fassungslos, haben das Gefühl aus der Realität zu stürzen oder unter einer Glasglocke zu sein. Für die Menschen um einen herum geht das Leben weiter, als ob nichts wäre, während für sie selbst die Welt zusammenbricht. Manche fühlen sich dadurch von ihren Mitmenschen entfernt. Einige Patientinnen und Patienten machen sich in dieser Phase auch große Sorgen um ihre Familie.
Hinzu kommt, dass Betroffene und Angehörige kaum Zeit haben, die Diagnose zu verdauen. Fast umgehend stehen weitere Untersuchungen an – die ebenfalls Sorgen schüren: Ist die Erkrankung behandelbar? Wie weit ist sie fortgeschritten? Gibt es Metastasen? Welche Behandlung kommt auf mich zu?
Bis Patientinnen und Patienten beim Verdacht auf Krebs alle notwendigen Untersuchungen hinter sich gebracht haben, kann es dauern: einige Tage, nicht selten auch einige Wochen. Auch bei späteren Kontrolluntersuchungen während und nach der Behandlung liegen die Ergebnisse nicht immer sofort vor. Diese Wartezeit ist für die meisten Betroffenen sehr belastend. Das gilt auch für viele Angehörige. Man hofft darauf, dass es doch nicht so schlimm sein wird. Und falls doch, will man wenigstens Gewissheit, damit die Behandlung endlich beginnen kann.
Zudem müssen sehr schnell viele Entscheidungen getroffen werden – zum Beispiel zur Behandlung oder darüber, wie in der Familie mit der Erkrankung umgegangen werden soll: Wie sagt man es den Kindern? Wer übernimmt die Kinderbetreuung? Wer geht wie arbeiten?
Die meisten Betroffenen berichten, dass diese Zeit von größter Erschütterung, Verunsicherung, Ungewissheit und Angst geprägt ist.