Während einer Krebsbehandlung stehen immer wieder wichtige und weitreichende medizinische Entscheidungen an: Welche Therapien sollen angewandt werden? Wie lange sollen die Behandlungen erfolgen? Wo sollen sie erfolgen?
Noch vor wenigen Jahren überließen die meisten Menschen mit Krebs wichtige Entscheidungen ihren Ärztinnen und Ärzten. Heute sind ärztliche Teams dazu verpflichtet, sich mit ihren Patientinnen und Patienten zu besprechen, sie umfassend zu informieren und sie bei allen Planungen und Entscheidungen einzubeziehen. Das Modell dahinter nennt sich „partizipative Entscheidungsfindung“ oder „Patient und Arzt als Partner“.
Für viele Krebspatientinnen und Krebspatienten ist das eine gute Situation: Sie können aktiv werden, ihre persönlichen Sichtweisen darlegen und selbst an ihrer Behandlung mitwirken. Wenn es für beide passt, dürfen sich auch Angehörige einbringen.
Andere Betroffene fühlen sich eher überfordert: Wenn es um eine so schwere Erkrankung geht, wissen die Ärztinnen und Ärzte dann nicht besser, was richtig ist? Angehörigen kann es genauso gehen, wenn sie unvorbereitet Entscheidungen mittragen sollen – etwa für den schwerkranken Partner, für Kinder mit Krebs oder für betagte Eltern.