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Familiencoach Krebs
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Für andere entscheiden

Im Verlauf der Erkrankung kann es sein, dass Betroffene ihre Angehörigen bitten, ob sie in ihrem Namen entscheiden können, wenn sie selbst dazu nicht mehr in der Lage sein sollten. Zum Beispiel, wenn sie sehr alt oder sehr krank sind.

Manche Betroffene beschäftigen sich bereits im frühen Krankheitsstadium mit der Frage, welche medizinische Versorgung sie im Ernstfall wünschen. Andere beschäftigen sich erst dann mit dieser Frage, wenn die Erkrankung voranschreitet oder wenn dies von ärztlicher Seite angeregt wird. 

Eine solche Bitte ist das größtmögliche Vertrauen, das ein Mensch Ihnen entgegenbringen kann. Er gibt damit sein Leben in Ihre Hand. Gleichzeitig kann diese Bitte sehr unter Druck setzen. Deswegen sei an dieser Stelle gesagt: Keiner muss diese Verantwortung übernehmen, wenn er sich damit unwohl fühlt. Nicht jeder ist für eine solche Aufgabe gemacht. Es ist besser und ehrlicher „Nein“ zu sagen, als sich diese Aufgabe aus Pflichtbewusstsein aufzubürden – denn damit ist niemandem geholfen. Nehmen Sie sich Zeit, um diese Entscheidung in Ruhe und ganz bewusst treffen zu können. 

Das sollten Sie wissen:

  • Angehörige müssen die medizinischen Entscheidungen nie ganz alleine treffen. Sie treffen sie immer gemeinsam mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten.
  • Es ist möglich, mehrere Menschen zu bevollmächtigen. So kann die Last geteilt werden.  
  • Die bevollmächtigte Person sollte in der Lage sein, in einer sehr schweren und emotional aufwühlenden Situation die Wünsche der betroffenen Person durchzusetzen. Das kann unendlich schwer sein, denn oft geht es um Leben und Tod. Vielleicht trauen Sie sich das zu. Vielleicht haben Sie auch eine Person im Kopf, die mit solchen Situationen gut umgehen kann. Es muss nicht immer die Person sein, die der Patientin oder dem Patienten am nächsten steht. Aber es muss eine Person sein, die es schafft, in der Krise durchzuhalten und den Willen des erkrankten Menschen durchzusetzen. Also fragen Sie sich ruhig: Wer kommt noch in Frage? 
  • In jedem Fall ist es günstig, wenn die Betroffenen auch eine Patientenverfügung erstellen. Denn dort können sie bereits im Detail verfügen, welche Versorgung sie sich im Ernstfall wünschen. Diese Entscheidungen muss die oder der bevollmächtigte Angehörige dann nicht mehr allein treffen, sondern „nur“ durchsetzen. 
  • Sie können sich zur Entscheidungsfindung beraten lassen. Krebsberatungsstellen sind gute Anlaufpunkte aber auch Psychologinnen und Psychologen oder Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Ärztinnen und Ärzte in der Klinik. 

Wenn Sie jetzt einmal in sich hineinhören, wie ist es aktuell? Können Sie sich vorstellen, die medizinischen Entscheidungen für die Patientin oder den Patienten zu übernehmen? 

Will ich allein entscheiden?

Vielen Dank für Ihre Antwort. Wir werden die Inhalte entsprechend Ihren Angaben anpassen.

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