Nicht wenige Patientinnen und Patienten leiden im Laufe ihrer Erkrankung zumindest zeitweilig unter Schmerzen. Das kann von der Krankheit selbst kommen, zum Beispiel, weil der Krebs noch nicht auf die Behandlung angesprochen hat. Schmerzen können auch eine Folge der Behandlung sein, zum Beispiel nach einer Operation oder durch wunde Schleimhäute bei einer Chemotherapie.
Nicht nur der Schmerz an sich ist schlimm, sondern auch die Angst vor dem Schmerz und die damit einhergehenden Einschränkungen: Wenn Betroffene zum Beispiel aufgrund nicht ausreichend behandelter Schmerzen kaum noch aus dem Haus gehen, sind viele verzweifelt und fühlen sich hoffnungslos und oft auch einsam. Diese negativen Gefühle können die Schmerzen sogar intensivieren. Denn unsere Gefühle haben einen Einfluss auf unser Schmerzempfinden: Trauer und Angst verstärken zum Beispiel Schmerzen, während Freude und Hoffnung sie abmildern.
Viele Betroffene haben Bedenken in Bezug auf Schmerzmedikamente – zum Beispiel, ob eine Schmerztherapie abhängig machen könnte. Deshalb nutzen sie die verordneten Mittel nicht so, wie es ihnen von ihrem Ärzteteam geraten wurde, und leiden womöglich stärker unter Schmerzen, als es eigentlich sein müsste.
Wichtig ist: Wer unter Schmerzen leidet, sollte unbedingt frühzeitig medizinische Hilfe erhalten. Schmerzen aushalten ist nicht sinnvoll. Die Haltung „Was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker“ ist nicht nur falsch, sondern kann Probleme verschlimmern: Schmerzen schwächen Betroffene unnötig und man kann sich auch nicht an Schmerzen gewöhnen. Ganz im Gegenteil: Unbehandelte Schmerzen werden mit der Zeit oft sogar noch stärker empfunden. Auch die Entwicklung von chronischen Schmerzen kann durch eine verzögerte und nicht fachgerechte Behandlung begünstigt werden.