Nicht selten kommt es vor, dass Patientinnen oder Patienten und ihre Angehörigen unterschiedlicher Meinung sind, was die beste Behandlungsentscheidung ist.
Kompromisse sind in Behandlungsfragen aber selten umsetzbar. Im Zweifel geht immer der Wunsch der Patientin oder des Patienten vor – schließlich geht es um ihr oder sein Leben.
In vielen Fällen können Angehörige und Erkrankte aber Möglichkeiten finden, sich wieder anzunähern:
- Wenn das für Sie passt: Sprechen Sie gemeinsam mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten: Stellen Sie alle Ihre offenen Fragen, bitten Sie um ärztliche Einschätzungen und tauschen Sie Ihre Argumente und Befürchtungen aus.
- Ein Gespräch mit Psychoonkologinnen oder Psychoonkologen kann Ihnen beiden ebenfalls helfen. Das sind meistens spezialisierte Psychologinnen und Psychologen oder spezialisierte Ärztinnen und Ärzte, die bei der psychischen und sozialen Bewältigung von Krebserkrankungen unterstützen. Sie kennen sich mit der Erkrankung, mit typischen Abläufen und häufigen Problemen gut aus. Oft kann bereits ein einziges Gespräch viel bewirken. Eine psychoonkologische Beratung wird in vielen Kliniken angeboten und steht nicht selten auch Angehörigen offen. Gibt es diese Möglichkeit für sie nicht, können Angehörige auch eine regionale Krebsberatungsstelle zurate ziehen.
- Auch der Krebsinformationsdienst kann Ihnen bei Uneinigkeit zu Behandlungsmaßnahmen weiterhelfen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können Informationen vermitteln, bei der Einordnung von Behandlungsmöglichkeiten für die aktuelle Situation helfen und gemeinsam mit Ihnen klären, um was es bei den unvereinbaren Positionen geht.