Für schwerkranke Krebspatientinnen und Krebspatienten kann es sehr frustrierend sein, immer weniger leisten zu können: Eine krankheitstypische Erschöpfung (Fatigue) schränkt sie zunehmend ein.
Betroffene, deren Erkrankung noch stabilisiert werden kann, sollten trotzdem die Ärztinnen und Ärzte auf die Erschöpfung ansprechen. Denn nicht selten lässt sich zumindest zeitweilig etwas dagegen tun. Ein Beispiel: Eventuell können müde machende Medikamente gegen andere ausgetauscht werden, die diese Nebenwirkung nicht haben. Oder es gibt andere körperliche Ursachen, die sich behandeln lassen.
Die Fachleute können auch klären, ob Schlafstörungen, Ängste oder Depression die Schwäche verstärken. Eine ausgeprägte Fatigue kann deshalb ein Anlass dafür sein, über eine psychoonkologische Unterstützung zu sprechen. Anlaufstellen sind finden sich zum Beispiel in den spezialisierten Krebszentren, in regionalen Krebsberatungsstellen oder bei niedergelassenen Psychoonkologinnen und Psychoonkologen.
Was ebenfalls hilft – auch wenn es vielleicht widersinnig klingt: Sport und Bewegung. Solange es Betroffenen möglich ist, können sie durch Ausdauer- und Krafttraining einem schwächenden Muskelabbau entgegenwirken. Auch die Sauerstoffversorgung des Körpers lässt sich so verbessern.
Auf eigene Faust lossporteln sollten Patientinnen und Patienten mit Fatigue aber nicht. Anlaufstellen für Sport unter Aufsicht sind die Sportgruppen für Betroffene mit fortgeschrittener Krankheit, die es an vielen großen Krebszentren gibt. Wenn die Ärztinnen und Ärzte einverstanden sind, kommen auch die allgemeinen Krebs-Sportgruppen der örtlichen Sportvereine infrage.
Auch für Angehörige der Betroffenen ist die zunehmende Schwäche eine Herausforderung. Was dann allen guttut: den Alltag gemeinsam so zu planen, dass die Patientin oder der Patient die verbliebenen Kräfte möglichst gezielt für wichtige Dinge einsetzen kann.