Am Anfang ist die Trauer am stärksten. Mit der Zeit wird sie milder. Man kann sich dann an die verstorbene Person erinnern, ohne vom Schmerz überwältigt zu werden. Zeiten, in denen es Ihnen besser geht und Sie sich stabiler fühlen, werden länger. Trotzdem kann die Trauer in geballter Form immer wieder zurückkehren. Sie hält dann aber oft nicht mehr so lange an.
Wenn Sie den Eindruck haben, Ihre Trauer wird auch nach längerer Zeit nicht besser und Sie deutlich gedrückter Stimmung sind, Ihre Interessen verloren haben, unter Antriebsmangel, ausgeprägtem Grübeln und häufigen Schlafstörungen leiden: Das könnten Anzeichen für eine Depression sein.
- Hausärztinnen und Hausärzte sind ein guter Anlaufpunkt. Diese können eine Depression diagnostizieren und behandeln und Sie gegebenenfalls zur Weiterbehandlung an Fachärztinnen oder Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie überweisen.
- Genauso gut können Sie eine psychotherapeutische Sprechstunde direkt wahrnehmen. Alle psychologischen und ärztlichen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit kassenärztlicher Zulassung bieten solche Sprechstunden an. Sie bekommen hier eine erste Einschätzung zu Ihren Beschwerden. Außerdem berät Sie die Psychotherapeutin oder der Psychotherapeut zur weiteren Behandlung. Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen unterstützen Sie dabei, innerhalb von 4 Wochen eine psychotherapeutische Sprechstunde zu vereinbaren. Telefon: 116 117.
Falls Sie sich in den vergangenen 2 Wochen Leid zufügen wollten oder darüber nachgedacht haben, Ihr Leben zu beenden, ist ärztliche oder psychotherapeutische Hilfe besonders dringend geboten! Auch solche Gedanken sind typische Symptome einer Depression und können behandelt werden. Wenn die Suizidgedanken sehr drängend sind und Sie befürchten, sich etwas anzutun, rufen Sie den Rettungsdienst unter 112 oder suchen Sie die nächste psychiatrische Klinik auf.