Metastasiert bedeutet, dass sich der Krebs im Körper verbreitet hat. Damit gilt die Erkrankung auf jeden Fall als fortgeschritten.
Aber auch hier machen Fachleute noch einmal Unterschiede:
- „Regionale" oder je nach Krebsart "lokoregionäre" Metastasen finden sich nur in der direkten Umgebung des ersten Krebses. Je nach Situation werden auch Lymphknoten-Metastasen so eingestuft, die nur direkt beim ersten Tumor sitzen. Wie die Behandlungsaussichten sind, hängt von der Krebsart ab:
Bei manchen Tumorarten lassen sich regionale Metastasen noch wie der erste Tumor in einer Operation entfernen und die Krankheit mit weiteren Therapien in Schach halten oder sogar ganz zurückdrängen. Das Risiko bleibt trotzdem hoch, dass der Krebs wieder zurückkommt.
Bei anderen Krebsarten gelten auch Metastasen unmittelbar neben dem ursprünglichen Tumor bereits als Fernmetastasen.
- Von „Fernmetastasen“ spricht man, wenn Krebszellen aus dem ursprünglichen Tumor in andere Gewebe oder Organe eingewandert sind, zum Beispiel in die Leber, die Lunge oder die Knochen, eventuell auch ins Gehirn, in den Bauchraum oder die Haut. Dort haben sie sich zu weiteren Tumoren entwickelt. Selbst bei Fernmetastasen haben noch einige wenige Betroffene Aussicht auf Heilung. Allerdings sind die Chancen dafür bei fast allen Krebsarten sehr gering.
Bei den meisten Patientinnen und Patienten mit Fernmetastasen setzen die Ärztinnen und Ärzte vorrangig darauf, die Krankheit so lange wie möglich aufzuhalten.
Bei einigen Krebsarten gelingt das, manchmal sogar über Jahre: Der Krebs wird zu einer chronischen Erkrankung. Er ist nicht weg, kann aber immer wieder zurückgedrängt werden. Bei anderen Krebsarten ist das Auftreten von Metastasen ein Zeichen dafür, dass die Krankheit voraussichtlich rasch voranschreiten wird. Die Lebenszeit der Betroffenen ist dann begrenzt.
Bei Leukämien und Lymphomen gibt es keine Metastasen, weil bei diesen Blutkrebserkrankungen Krebszellen von vornherein im ganzen Körper vorkommen. Hier hängt die Einstufung des Krankheitsstadiums mehr davon ab, ob sich trotz Behandlung immer wieder neue Krebszellen bilden.