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Familiencoach Krebs
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Trauer nach dem Tod

Obwohl Angehörige und Betroffene in vielen Fällen Zeit haben, sich auf das Sterben vorzubereiten und Abschied zu nehmen, ist der Schmerz des tatsächlichen Verlusts oft überwältigend. 

Wie die Trauer erlebt wird, ist höchst individuell und persönlich. Wenn Sie möchten, können Sie sich durchlesen, was viele trauernde Menschen in der Zeit nach dem Tod eines nahestehenden Menschen erleben. Wenn bei Ihnen dann alles anders ist, ist das vollkommen in Ordnung. Alle Gedanken und Gefühle haben ihren Platz. Lassen Sie die Trauer zu und schauen Sie, wie ihr persönlicher Weg durch die Trauer aussieht. 

Klicken Sie auf die folgenden Infoboxen und erfahren Sie mehr dazu.

Wie können Sie sich bei Trauer helfen?

  • Lassen Sie Ihre Gefühle zu und unterdrücken Sie sie nicht. Denken Sie daran: Gefühle können Sie nicht zerstören oder verrückt machen. Sie kommen, erreichen ihren Höhepunkt und ebben dann von selbst wieder ab. 
  • Lassen Sie Erinnerungen zu. Manche zünden in Gedanken an die geliebte Person eine Kerze an. Andere hören Musik oder schauen sich Fotoalben an. 
  • Setzen Sie sich aber nicht unter Druck: Sie müssen nicht jeden Tag an die oder den Verstorbenen denken. Innere Verbundenheit umfasst viel mehr als bewusstes Gedenken.
  • Nehmen Sie sich Zeit. Trauer ist Schwerstarbeit und eine wichtige Aufgabe. Geben Sie sich dazu Raum. 
  • Kümmern Sie sich gut um sich selbst. Auch wenn Sie es nicht genießen können, sorgen Sie für Ihren Körper: Versuchen Sie, genug zu schlafen. Versuchen Sie, sich gut zu ernähren. Tanken Sie frische Luft und Tageslicht – zum Beispiel bei einem Spaziergang. Machen Sie Pausen, geben Sie sich Zeit fürs Nichtstun.
  • Treffen Sie sich mit anderen Menschen. Viele Angehörige finden Linderung, wenn sie mit Menschen zusammen sind, die ihnen nahestehen oder Ähnliches erlebt haben. Wenn Sie nicht reden möchten, kann das pure Beisammensein helfen.
  • Am Anfang herrscht Ausnahmezustand. Versuchen Sie anschließend, wieder einen Alltag einkehren zu lassen. Gewohnheiten schaffen Ruhe und Sicherheit. 
  • Lenken Sie sich hin und wieder ab. Schaffen Sie sich kleine Auszeiten vom Schmerz. Zum Beispiel, indem Sie mit Freundinnen oder Freunden oder Familienangehörigen ein Spiel spielen, einen Film sehen oder einen kleinen Ausflug machen. 
  • Treffen Sie keine weitreichenden Entscheidungen. In der Zeit der akuten Trauer sieht man oft vieles anders. Warten Sie, bis Sie wieder einen stabileren Gefühlszustand erreicht haben – damit Sie die getroffene Entscheidung nicht bereuen. 
  • Planen Sie bedeutsame Tage: Geburtstage oder andere wichtige Feiertage, wie Ostern, Weihnachten oder Silvester können besonders schmerzlich sein, weil die geliebte Person fehlt. Überlegen Sie, wie Sie den Tag verbringen wollen. Manchmal kann es tröstend sein, wenn man den Tag ganz anders verbringt als sonst oder einen Menschen einlädt, der einem beim Aushalten des Schmerzes helfen kann. 
  • Nehmen Sie vorhandene Angebote in Anspruch. Zum Beispiel sogenannte Trauercafés, die von verschiedenen Trägern angeboten werden. Sie stehen allen Menschen offen. Die Teilnahme ist unverbindlich. Ziel ist es, in Kontakt mit anderen Menschen zu kommen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Auch gibt es an vielen Orten Selbsthilfegruppen für Trauernde sowie andere Angebote zur Trauerbegleitung, wie Einzelgespräche oder Kreativgruppen. Auch psychosoziale Beratungsstellen können ein Anlaufpunkt zur Trauerbegleitung sein.

Am Anfang ist die Trauer am stärksten. Mit der Zeit wird sie milder. Man kann sich dann an die verstorbene Person erinnern, ohne vom Schmerz überwältigt zu werden. Zeiten, in denen es Ihnen besser geht und Sie sich stabiler fühlen, werden länger. Trotzdem kann die Trauer in geballter Form immer wieder zurückkehren. Sie hält dann aber oft nicht mehr so lange an.

Wenn Sie den Eindruck haben, Ihre Trauer wird auch nach längerer Zeit nicht besser und Sie deutlich gedrückter Stimmung sind, Ihre Interessen verloren haben, unter Antriebsmangel, ausgeprägtem Grübeln und häufigen Schlafstörungen leiden: Das könnten Anzeichen für eine Depression sein.

  • Hausärztinnen und Hausärzte sind ein guter Anlaufpunkt. Diese können eine Depression diagnostizieren und behandeln und Sie gegebenenfalls zur Weiterbehandlung an Fachärztinnen oder Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie überweisen. 
  • Genauso gut können Sie eine psychotherapeutische Sprechstunde direkt wahrnehmen. Alle psychologischen und ärztlichen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit kassenärztlicher Zulassung bieten solche Sprechstunden an. Sie bekommen hier eine erste Einschätzung zu Ihren Beschwerden. Außerdem berät Sie die Psychotherapeutin oder der Psychotherapeut zur weiteren Behandlung. Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen unterstützen Sie dabei, innerhalb von 4 Wochen eine psychotherapeutische Sprechstunde zu vereinbaren. Telefon: 116 117.

Falls Sie sich in den vergangenen 2 Wochen Leid zufügen wollten oder darüber nachgedacht haben, Ihr Leben zu beenden, ist ärztliche oder psychotherapeutische Hilfe besonders dringend geboten! Auch solche Gedanken sind typische Symptome einer Depression und können behandelt werden. Wenn die Suizidgedanken sehr drängend sind und Sie befürchten, sich etwas anzutun, rufen Sie den Rettungsdienst unter 112 oder suchen Sie die nächste psychiatrische Klinik auf.

Vielen Dank für Ihre Antwort. Wir werden die Inhalte entsprechend Ihren Angaben anpassen.

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