Gemeinsame Erlebnisse

Denken Sie an die kleinen Dinge – es braucht nicht unbedingt viele Aktivitäten oder ein großes Programm:

• Gespräche
• gemeinsam meditieren
• sich gegenseitig massieren
• Zusammensein und Zeit miteinander verbringen – auch gemeinsame Stille kann verbinden 
• Gemeinsam und trotzdem für sich: Viele Menschen genießen es, gemeinsam in einem Raum zusammen zu sein, aber jede oder jeder geht dem eigenen Hobby nach (z. B. die eine Person malt, die andere spielt Gitarre).
• sich lustige Anekdoten erzählen

Sie können versuchen, an frühere Hobbies oder Vorlieben anzuknüpfen, wenn es die momentane Krankheitssituation zulässt:

• gemeinsam Musik hören, vielleicht sogar mitsingen oder – falls es geht – ein bisschen mittanzen
• zusammen Karten spielen
• gemeinsam musizieren
• Fotos aus besonderen Urlauben anschauen, sortieren, Fotoalben erstellen
• bedeutsame Orte aufsuchen (z. B. ein bestimmtes Restaurant, eine Kirche oder einen Ort in der Natur)
• gemeinsame Zeit mit Freunden und Freundinnen verbringen
• gemeinsam im See schwimmen gehen
• im Wald spazieren
• Vielleicht gibt es auch etwas, das sich die Patientin oder der Patient konkret wünscht?

Sie können gemeinsam etwas Neues ausprobieren. Hier einige Beispiele – sicher fällt Ihnen aber noch mehr ein, was trotz Krankheit oder Behandlung möglich ist: 

• etwas Neues gemeinsam ausprobieren (z. B. im Chor singen)
• ein lustiges Spiel entdecken, vielleicht auch in größerer Runde
• ein Gericht kochen, an das Sie sich nie herangetraut haben
• ungewöhnliche Eissorten schlemmen
• einen Ort besuchen, an dem Sie noch nicht – oder nicht zusammen – waren
• eine Stadführung machen
• lustige Videoclips im Internet schauen

Ich würde mir gerne mal mit Rita die alten Fotoalben ansehen. Das würde ihr, glaube ich, auch Spaß machen. Als ich sie kennengelernt habe, war sie ja so alt wie ich jetzt, sie hat bestimmt einiges zu erzählen. Wie sie ihren verrückten Fritz kennengelernt hat und wie das dann damals war, als Frau auf dem Hof, mit Kindern und den vielen Tieren. Das stelle ich mir ganz schön wild vor.

Außerdem könnte ich mal wieder Kuchen mitbringen und den Tisch im Hof unter dem Pflaumenbaum decken. Wie früher. Vielleicht könnte ich sogar Dagmar einladen, die mögen wir beide gern. Ich glaube, Rita wüsste nicht so recht, wie ihr geschieht, aber sie hätte Spaß daran.

Birgit (51 Jahre) kümmert sich um ihre an Gebärmutterkrebs erkrankte Schwiegermutter Rita (80 Jahre). Seit der sehr belastenden Behandlung vor zwei Jahren ist der Tumor nicht wieder aufgetreten. Rita leidet aber nach wie vor unter den Behandlungsfolgen: Inkontinenz und Schleimhautprobleme.

Wir könnten mal einen kleinen Fahrradausflug machen. Wir wollen uns ja jetzt mehr bewegen. Ich gucke mal, ob ich unsere alten Räder noch fit kriege und dann machen wir eine kleine Testfahrt in den Park und am Fluss entlang. Wenn uns das gefällt, könnten wir uns auch mal solche E-Bikes leihen und ein bisschen weiter fahren. Bei schönem Wetter ist das bestimmt ne gute Sache.

Ich könnte sie auch mal mit zum Angeln nehmen. Schön mit Liegestuhl und ein paar Snacks, da kann sie einfach mal in Ruhe am See liegen und lesen oder so.

In dem Vereinsheim in der Nähe singt jetzt einmal in der Woche ein Chor Evergreens. Wenn Erika Lust hat, ja dann würde ich vielleicht auch mitmachen. Käm ich mir wohl komisch bei vor, aber lustig ist das bestimmt. Und dann könnten wir das zu Hause im Duett singen! Da lacht die sich kaputt, das weiß ich jetzt schon.

Günthers (69 Jahre) Frau Erika (73 Jahre) ist vor eineinhalb Jahren an Brustkrebs erkrankt und hat eine Brustamputation hinter sich. Zur Vorbeugung eines Rückfalls erhält Erika langfristig Medikamente. Sie leidet unter Rücken- und Gelenkschmerzen.