Gut über schwierige Themen sprechen

Was sage ich – was hörst du?

Gespräche – vor allem über problematische Themen – sind deswegen so schwierig, weil Kommunikation auf mehreren Ebenen stattfindet. Das heißt: Was der eine sagt, wird vom anderen unter Umständen noch lange nicht so verstanden. 

Wenn Sie auf die Grafik klicken, wird sie groß dargestellt.

Nach dem 4-Ohren-Modell des Kommunikationswissenschaftlers Friedemann Schulz von Thun findet Kommunikation mindestens auf 4 Ebenen statt: Einerseits übermitteln wir die reine Sachinformation. Andererseits erzählen wir mit unserer Wortwahl, unserem Tonfall oder unserer Mimik aber noch einiges mehr – über uns selbst, unsere Beziehung und darüber, was wir vom anderen erwarten. 

Wenn zum Beispiel ein Mann nach der Krebsdiagnose zu seiner Frau sagt „Ich habe mir jetzt extra Urlaub genommen“, ist seine Aussage nicht zwangsläufig eindeutig.

Klicken Sie auf die folgenden grünen Infoboxen und erfahren Sie, was auf den verschiedenen Ebenen beispielhaft dahinterstecken könnte. 

Selbstoffenbarungsebene Aufforderungsebene Beziehungsebene Sachebene

Normalerweise hören wir aber nicht mit allen Ohren gleichermaßen, sondern mit einem Ohr besonders gut und auf den anderen schlechter. Außerdem hören wir womöglich noch Dinge heraus, die mehr mit uns selbst zu tun haben als mit dem anderen. Das kann zu Missverständnissen führen – und bei schwierigen Themen zu Streit. Zum Beispiel könnte die Frau besonders deutlich auf der Aufforderungsebene heraushören, dass sie dankbar reagieren soll – und deshalb antworten: „Du brauchst dich nicht für mich aufopfern, ich kriege das auch alleine hin.“