Manche Paare können ihre gewohnte Sexualität nach einer Krebserkrankung so nicht mehr wieder aufnehmen. Wenn ein Paar Schwierigkeiten hat, seine Sexualität nach einer Krebserkrankung wiederzuerlangen, kann das folgende Gründe haben:
- Manche Krebspatientinnen und Krebspatienten fühlen sich durch die Erkrankung und die Behandlung von ihrem eigenen Körper bedroht oder durch die körperlichen Veränderungen entfremdet (z. B. Haarausfall, Narben, entfernte Organe, Hormontherapien). Sie müssen sich erst wieder in ihrem Körper zu Hause fühlen und Veränderungen annehmen lernen. Auch die Angehörigen müssen die schwere Zeit manchmal erst verdauen und sich an die neue Situation gewöhnen.
- Zudem erleben nicht wenige Betroffene ihren Körper während der Behandlung als Gegenstand medizinischer Untersuchungen und Behandlungen. Dabei kann das Gefühl von Sinnlichkeit, dass man vorher mit seinem Körper verbunden hat, gänzlich verloren gehen. Die Patientinnen und Patienten müssen erst wieder Zugang zu ihrem Körper finden und diese Sinnlichkeit wiedererlangen.
- Manchmal sind sich Partnerin und Partner unsicher, wie es um die sexuelle Lust ihres Gegenübers bestellt ist. Manche haben Angst, die oder den anderen mit der eigenen Lust zu überfordern.
- Manche Angehörige erleben die Patientin oder den Patienten als zerbrechlicher, als es der Fall ist. Sie befürchten, beim Sex körperlich zu viel zuzumuten oder Schmerzen zu verursachen.
- Wenn ein vielleicht unerfüllbarer Kinderwunsch besteht, kann Sex an diesen schmerzhaften Umstand erinnern.
- Ältere Angehörige sind sich manchmal unsicher, ob ihr Bedürfnis nach Sex unangemessen sein könnte (obwohl zwei Drittel der 61 bis 70-jährigen und ein Drittel der über 70-jährigen sexuell aktiv sind, wenn sie in einer Partnerschaft sind).
- Manchmal stellt sich auch die Frage, ob die gewohnte Sexualität überhaupt noch möglich ist (dafür gibt es verschiedene Gründe).
- Schmerzen
- anhaltende Erschöpfung
- Durch die Erkrankung oder Behandlung kann es zu Problemen in den Genitalregionen oder auch zu Funktionseinschränkungen oder Funktionsverlusten kommen (z. B. Vaginalprobleme, Erektionsverluste oder Inkontinenz). Diese können vorübergehend aber auch dauerhaft sein.