Unsere Problemthemen:
Ich könnte manchmal ausrasten, wenn ich mit Finn und den Einkäufen nachmittags nach Hause komme und Andrew einfach nur auf dem Sofa liegt. Er hat dann manchmal in der ganzen Zeit, in der wir unterwegs waren, nicht einen Handgriff im Haushalt gemacht und wahrscheinlich auch sonst nichts. Ich weiß ja, dass er gerade kraftlos ist und ihn das selbst total runterzieht. Aber ich kann bald nicht mehr und fühle mich so alleine mit allem.
Ich schaffe es in solchen Momenten nicht immer, mich zurückzuhalten und mache dann doch eine kleine Bemerkung. Wenn er dann etwas erwidert, bricht es aus mir heraus und wir streiten heftig. Danach habe ich ein total schlechtes Gewissen.
Das wünsche ich mir:
Ich wünsche mir, dass er sieht, was ich alles mache und anerkennt, dass das auch für mich nicht einfach ist. Wenn er mir nur zeigen würde, dass er mir dankbar ist und ich ihm wichtig bin. Da würde schon reichen, dass er eine kleine Sache im Haushalt macht – nur für mich – oder sich mal von selbst kurz um Finn kümmert, weil er sieht, dass ich erschöpft bin. Etwas, das mich wieder daran glauben lässt, dass es ein „Wir“ gibt und wir füreinander da sind, egal was ist.
Hannas (24 Jahre) Freund Andrew (27 Jahre) ist an einem Hodgkin-Lymphom erkrankt. Behandlung und Reha sind abgeschlossen. Die Heilungsaussichten sind gut, aber Andrew ist noch sehr geschwächt. Die beiden haben einen 2-jährigen Sohn.