Um ganz sicherzugehen, müsste man alle Genveränderungen kennen, die zu Krebs führen können und man müsste darauf testen können. Solche Tests stehen aber bisher nur für ganz wenige Krebsarten zur Verfügung, zum Beispiel für erblichen Brustkrebs und für erblichen Darmkrebs.
Auch bei diesen Krebsarten führen Ärztinnen und Ärzte nicht einfach einen Test durch, sondern prüfen erst, wie wahrscheinlich ein erbliches Risiko ist. Dafür gibt es folgende Anhaltspunkte:
- In der Familie gibt es mehr als eine oder einen Betroffenen, die direkt blutsverwandt sind. Alle haben die gleiche Krankheit. Mehrere verschiedene Krebsarten bei älteren Familienmitgliedern sind eher kein Hinweis auf ein erbliches Risiko.
- Vererbbare Krebserkrankungen treten oft in viel jüngerem Lebensalter auf als die normale, nicht erbliche Form der gleichen Krankheit. Oder sie nehmen einen ungewöhnlichen Verlauf.
Sehr selten sind sogenannte „Krebssyndrome“: Bei den betroffenen Familien sind fast alle direkten Verwandten betroffen, fast immer auffallend jung und zum Teil auch von eher ungewöhnlichen Krebsarten. Nicht wenige Patientinnen und Patienten haben mehr als eine Krebskrankheit.