Was fast alle Betroffenen und Angehörige früher oder später feststellen: Viele Menschen wissen gar nicht so ganz genau, was Krebs ist und wie er entsteht. Freunde und Bekannte warnen dann vor angeblichen Risiken, die gar keine sind. Kolleginnen und Kollegen, Nachbarinnen und Nachbarn bringen Ausdrucke aus dem Internet mit, in denen über vermeintliche Gefahren und neueste Erkenntnisse berichtet wird.
Vieles davon ist auf den ersten Blick als Unsinn oder „Fake News“ zu erkennen: Weder verursachen zu enge Büstenhalter Brustkrebs, noch ist Krebs die Strafe für Abtreibung oder ungezügelten Sex. Krebserkrankte sind auch nicht ansteckend – auch dann nicht, wenn an der Krebsentstehung Viren beteiligt waren.
Hinter anderen Warnungen steckt eindeutig Geschäftemacherei – wenn etwa simple Plastikfolien oder billige Metallarmbänder als Abschirmung gegen „gefährliche Erdstrahlen" verkauft werden.
Doch bei manchen Aussagen zu vermeintlichen Krebsrisiken kommen selbst Fachleuten Zweifel. Hier ein Beispiel: Vor einigen Jahren gab es Hinweise darauf, dass Aluminium in Deos und anderen Kosmetika womöglich krebsfördernd sein könnten. Inzwischen steht relativ sicher fest, dass das nicht der Fall ist. Aluminium ist zwar nicht unbedingt gesund und sollte auch nicht in größeren Mengen aufgenommen werden – weder über Kosmetika noch über Alufolie oder Grillschalen. Doch Krebs kann Aluminium mit relativer Sicherheit nicht auslösen.