Essen, Bewegung, Tabak, Alkohol

Noch nie war die Qualität von Lebensmitteln in Deutschland so hoch wie heute. Dafür sorgen strenge Vorschriften bei der Produktion. Zwar kann es nach wie vor natürliche Schadstoffe in Lebensmitteln geben (z. B. Schimmelpilzgifte) und trotz aller Kontrollen gibt es immer wieder auch Berichte über Umweltgifte und Verunreinigungen in Lebensmitteln – aber das ist eher die Ausnahme. 

Krebs fördern kann eher eine sehr einseitige Ernährung und die falsche Zubereitung: Wenn man beispielsweise zu wenig Gemüse, Obst und Ballaststoffe zu sich nimmt, sehr viel rotes oder gepökeltes Fleisch isst, das Essen scharf anbrät, grillt oder bei zu hoher Temperatur frittiert und  stark salzt.

Wer zu dick ist, hat ein höheres Krebsrisiko. Besonders deutlich wird das bei ausgeprägter Fettleibigkeit, der sogenannten Adipositas. Rein statistisch wirken sich aber auch schon ein paar Pfunde zu viel bei übergewichtigen Menschen ungünstig aus. Der Einfluss des Körpergewichtes auf das Krebsrisiko ist noch deutlicher, wenn Bewegungsmangel hinzukommt. Dann steigt das Risiko für Brustkrebs nach den Wechseljahren, für Dick- und Enddarmkrebs, ebenso für Leberkrebs, Krebs der Gallenwege, der Nieren und eine Reihe weiterer Krebsarten. Bewegung im Alltag und Sport senken dagegen das Risiko.

Bei Menschen mit deutlich zu viel Pfunden, die körperlich wenig aktiv sind, kann der Stoffwechsel in Schieflage geraten: Wird dauerhaft mehr Energie aufgenommen, als der Körper verbraucht, laufen ständig Prozesse ab, die mit Speichern, Einlagern und vor allem mit Wachsen zu tun haben.

Nach und nach schafft der Körper die Steuerung dieser Prozesse nicht mehr. Wichtige Botenstoffe und Hormone geraten aus dem Takt. Fachleute sprechen dann von einem „metabolischen Syndrom“. Heute weiß man: Dahinter steht eine chronische Entzündung in vielen Geweben. 

Die Folge kann Zuckerkrankheit (Diabetes Typ II) sein, außerdem Bluthochdruck (Hypertonie) und Fettstoffwechselstörungen. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Schlaganfälle steigt. Und schließlich fördern einige der aus dem Takt geratenen Signal- und Botenstoffe sowie ein veränderter Hormonhaushalt auch das Krebswachstum.   

Alkohol ist nicht gesund, das wissen die meisten Menschen. Selbst in geringen Mengen bietet er vor allem leere Kalorien: Sie fördern Übergewicht und können auf diesem Umweg das Krebsrisiko steigern. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Bier, Wein, Schnaps oder andere harte Alkoholika trinkt. 

Wer mehr und vor allem regelmäßig trinkt, setzt sich aber auch einem unmittelbaren Krebsrisiko aus. Es gibt nur wenige Stoffe, die bezüglich ihrer Auswirkungen auf Krebs so gut untersucht sind wie Alkohol.

Vermutlich spielen vor allem seine krebsfördernden Abbauprodukte eine Rolle. Sie wirken sich auf das Risiko für Leberkrebs, Krebs im Mund- und Rachenraum, Speiseröhrenkrebs, Krebs der Bauchspeicheldrüse und einige weitere Krebsarten aus.