Eine palliative Therapie ist wichtig, wenn eine Krebserkrankung vermutlich nicht geheilt werden kann, aber sich vielleicht noch für einige Zeit aufhalten lässt. Auch die Betreuung in der letzten Lebensphase gehört zu den Aufgaben der Palliativmedizin.
In der Palliativmedizin ist die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten am wichtigsten: Es soll ihnen so gut wie möglich gehen, körperlich wie seelisch. Alles, was Betroffenen hilft, gehört deshalb zur palliativen Behandlung, von der eigentlichen Krebsbehandlung bis hin zur Linderung von Beschwerden und der menschlichen Unterstützung. Ihr Wohlbefinden, ihre Wünsche und ihre Sichtweise stehen im Vordergrund.
Palliativmedizinisch tätige Ärztinnen und Ärzte tun alles, um Beschwerden zu lindern. „Pallium“ ist lateinisch und steht für „schützender und umhüllender Mantel“. Pflegekräfte unterstützen sie dabei und übernehmen die Versorgung. Psychologisch geschulte Fachleute begleiten Betroffene, ihre Familien und Angehörige und stehen ihnen bei. Fachleute für Sozialrecht können Familien und Angehörige beraten, wie sie in dieser Zeit finanziell abgesichert bleiben und welche Unterstützung im Alltag möglich ist.
Zur palliativen Krebstherapie zählen auch Behandlungen, die das Krebswachstum möglichst lange aufhalten sollen: Chemotherapien, Bestrahlungen oder zielgerichtete Krebsmedikamente. Der Blickwinkel auf die Lebensqualität der Patientin oder des Patienten bleibt dabei bestehen: Diese Behandlungen sollten nur fortgeführt werden, solange der Nutzen höher ist als mögliche belastende Nebenwirkungen.
Eine palliative Krankheitssituation bedeutet deshalb auch: Man muss immer wieder gemeinsam mit dem Ärzteteam über die Ziele sprechen: Was lässt sich mit der Therapie erreichen? Welche Folgen hat sie für die Lebensqualität? Was tut der Patientin oder des Patienten jetzt gut – und was schadet eher?