Studien werden je nach Forschungsstand sogenannten Phasen zugeordnet, von I bis IV (eins bis vier):
Phase-I-Studien sind frühe Studien. Neue Methoden werden das erste Mal an Menschen getestet. Meist nehmen etwa 8 bis 20 Patientinnen und Patienten teil. Sehr häufig sind das Menschen mit fortgeschrittener Erkrankung, für die es keine andere Behandlung gibt. Studien mit gesunden Freiwilligen sind in der Krebsmedizin eher die Ausnahme. Man will mithilfe der frühen Studie herausfinden, wie sicher und verträglich die neue Behandlung ist. Bei neuen Medikamenten möchte man wissen, was mit ihnen im Körper passiert und wie hoch man sie dosieren muss.
Phase-II-Studien folgen, wenn die Phase I keine wesentlichen Risiken und erste Erfolgsaussichten gezeigt hat. Jetzt wird das neue Behandlungsverfahren oder das neue Arzneimittel an etwa 30 bis 150 Menschen getestet, meist ebenfalls mit fortgeschrittener Krankheit. Wieder geht es um die Verträglichkeit und die beste Dosierung. Aber nun spielt auch die Wirksamkeit eine wachsende Rolle.
Phase-III-Studien bilden die wichtigste Forschungsphase, um die Wirksamkeit einer neuen Therapie oder eines neuen Medikaments zu belegen. Teilnehmen können nun einige hundert bis wenige Tausend Betroffene.
In Phase-III Studien werden die Teilnehmenden meist aufgeteilt: Eine Gruppe erhält die neue Therapie, eine weitere Gruppe wird mit der bisher besten Methode behandelt. Der Vergleich soll zeigen, was das neue Verfahren oder das neue Arzneimittel leisten kann. Sollten sich wider Erwarten in dieser späten Phase noch Nachteile zeigen, kann eine Studie trotz der oft jahrzehntelangen Vorarbeit auch jetzt noch abgebrochen werden. Verläuft die Studie aber erfolgreich, womöglich noch an mehreren verschiedenen Kliniken? Dann können die Verantwortlichen die nächsten Schritte veranlassen: Unabhängige Expertinnen und Experten bestätigen die Wirkung neuer Methoden, die Behörden können auf Antrag die neuen Arzneimittel zulassen und langfristig dürfen auch die Krankenkassen die Kosten übernehmen.
Insbesondere bei Arzneimitteln folgt dann noch eine weitere Studienphase:
Phase-IV-Studien dienen dazu, nach der Zulassung ein neues Arzneimittel weiterhin kritisch zu überwachen. Gibt es im Alltag womöglich doch Nebenwirkungen, die nur bei ganz wenigen Menschen auftreten? Kommt es in ganz bestimmten Situationen zu Problemen, etwa bei der Aufbewahrung eines Mittels, die in früheren Studienphasen so nicht beobachtet wurden?